BELARUS NEWS AND ANALYSIS

DATE:

25/10/2007

Gore lobt Telekom-Einstieg in Wei?russland als "revolutionaren Virus"

Nemsic vorsichtig: Technik hilft Gesellschaft zu stabilisieren - Gore vergleicht Internet mit Erfindung des Buchdrucks

Der fruhere US-Vizeprasident Al Gore hat den Einstieg der Telekom Austria in Wei?russland gelobt. Bei einer Rede auf Einladung der Telekom-Tochter Mobilkom in Wien sagte Gore vor knapp 1.000 Zuhorern, das Engagement der Telekom in Wei?russland konne "viel bewegen" und zur Demokratisierung des Landes beitragen. Wortlich bezeichnete Gore das Telekom-Engagement in Wei?russland als "revolutionaren Virus". Freie Kommunikation bringe befreiende Anderungen mit sich.

Stabilisierung der Gesellschaft

Telekom-Chef Boris Nemsic sagte darauf, die Mobilkommunikation trage grundsatzlich zur Stabilisierung der Gesellschaft bei. "Wenn man die rechtlichen und technologischen Standards heben kann, hilft das, die Gesellschaft zu stabilisieren. Das haben wir in allen Landern geschafft, in denen wir heute aktiv sind - auch in Osterreich", so Nemsic allgemein.

Die Telekom hatte fur 730 Mio. Euro Anfang Oktober 70 Prozent der MDC, des zweitgro?ten wei?russischen Mobilfunkanbieters in Wei?russland, ubernommen. Der Deal gilt als "Showcase", mit dem das wei?russische Regime unter Prasident Alexander Lukaschenko der Welthandelsorganisation WTO beweisen will, dass es bereit ist, die Markte und Unternehmen des Landes fur internationale Investoren zu offnen. Die WTO hatte zuletzt stark darauf gedrangt, dass das Land seine Telekommunikationsmarkte liberalisiert. Die USA und Menschenrechtsorganisationen bezeichnen Wei?russland als die "letzte Diktatur Europas".

"Teil der Entwicklung der Demokratie

Gore erklarte, Kommunikation sei "Teil der Entwicklung der Demokratie und Teil der Losung unserer gro?ten Probleme auf diesem Planeten". Wenn er nur durch ein paar wenige kontrolliert werde, werde dadurch auch der Zugang zu Wissen beschrankt. Die Verbreitung von Kommunikation und ihrer Technologien bringe "Freiheit". "Wir mussen einen lebhaften Dialog in unseren Demokratien pflegen, wir mussen auf dem Menschenrecht auf Kommunikation beharren", apostrophierte der Friedensnobelpreistrager.

Als Beleg dafur nannte er die Entwicklung des Buchdrucks, der fur einen wesentlichen Schritt der Menschheit hin zur Befreiung aus dem Feudalsystem und hin zur Aufklarung verantwortlich gewesen sei. Die digitale Revolution durch das Internet bezeichnet er als ahnlich einschneidend. Gore: "Leute nutzen diese Moglichkeiten, ihre Ideen zu verbreiten und revolutionierende Anderungen voranzubringen." Die Freiheit des Internets sei daher von entscheidender Wichtigkeit. "Wir mussen dafur genauso kampfen, wie wir vor 250 Jahren fur die Freiheit der Print-Presse gekampft haben", so Gore.(APA)

Source:

http://derstandard.at/?url=/?id=3087867

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